Zernsdorf als Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen liegt südöstlich von Berlin in Mitten eines Seen- und Waldgebietes. Attraktiv ist der Ort durch die (noch) naturnahe Umgebung, die Berlin-Nähe und seine guten Verkehrsverbindungen zu Lande, Wasser und in der Luft.
Diese Website informiert primär über Historisches und Aktuelles von der Eisenbahn in Zernsdorf und der Bahnlinie Königs Wusterhausen-Frankfurt (Oder), aber auch über andere Bahnstrecken in der Region und die ehemalige Lokomotivfabrik BMAG in Wildau. Vorschläge zur Verbesserung des Verkehrs in und um Königs Wusterhausen finden sich unter Verkehrskonzept. Interessante Ziele für Erholungssuchende werden auf der Seite Touristisches beschrieben. Zu guter Letzt kommen Dichter und Denker zu Wort mit Texten, die auch in der heutigen Zeit ihre Aktualität nicht verloren haben ("Denkfutter").
An sich sollte hier über erfreuliche Dinge berichtet werden. Aber das Paradies Zernsdorf hat eben auch Schattenseiten: die insuffizienten Ämter und Behörden. Näheres dazu auf den Seiten Umweltschutz und Urbi et Orbi (Die Stadt und der Kreis).
Werktags stündlich ab 5:00 bis 23:00 Uhr, ausgenommen 22:00 Uhr; sonn- und feiertags erst ab 7:00 Uhr
jeweils zur Minute 18 nach Königs Wusterhausen,
jeweils zur Minute 40 nach Beeskow bzw Frankfurt/Oder
Zur Zeit wird der RB 36 neben den üblichen Regioshuttle-Wagen auch mit einem dreiteiligen Talent-Zug gefahren. Mit solchen Zügen könnte die Linie bis zum Flughafen BER durchgebunden werden. Damit wäre ausreichend Sitzplatzkapazität vorhanden und die Bahnverbindung der gesamten Region zum BER auf halbstündliche Fahrmöglichkeiten verbessert. Auch die zweiteiligen Batteriezüge, die ab Ende 2024 hier fahren sollen, wären für diese erweiterte Relation geeignet, zumal sie unter der Fahrleitung zwischen Königs Wusterhausen und dem BER ihre Akkus aufladen können. Der VBB als Besteller des ÖPNV auf der Schiene möge sich diesem Vorschlag aufgeschlossen zeigen.
Die Bahnstrecke Königs Wusterhausen - Grunow wird 125 Jahre alt. Das Jubiläum sollte am 10. September 2023 mit einem Fest am Bahnhof Zernsdorf und einem Sonderzug mit Dampflok gebührend gefeiert werden. Privatleute wollten die gesamte Organisation übernehmen. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hatte bereits 5000 Euro zur Finanzierung des Dampfzuges zugesagt. Dagegen lehnen die DB als Eigner der Infrastruktur und der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) als Besteller des hiesigen Bahn-ÖPNV einen finanziellen Beitrag rundweg ab. DB und VBB setzen damit die einmalige Gelegenheit in den märkischen Sand, wirksam Reklame für den Bahnverkehr zu machen. Eigene Interessen werden sabotiert. Die Organisatoren ziehen sich deshalb enttäuscht zurück; das Bahnfest und auch der "Tag des Offenen Denkmals" am Bahnhof Zernsdorf fallen aus.
Am 24. Januar 2023 wurden etliche alte, aber gesunde Laubbäume an der Strasse "Zum langen Berg" verstümmelt und nun gänzlich gefällt. Sie sind dem Ausbau der Strasse im Wege! Mit etwas gutem Willen hätte die Stadtverwaltung KW die Bäume erhalten können, aber die Lebensgrundlagen von Mensch, Fauna und Fora sind der Verwaltung offenbar nichts wert. Der Autoverkehr schon. Unsere Enkel werden uns dereinst für diesen Wahnsinn verfluchen!
Die Stadt Königs Wusterhausen will überraschend die Strasse "Zum Bahnhof" und den Bahnhofsvorplatz kurzfristig ausbauen. Dabei soll das historische Pflaster der Strasse durch Betonverbundsteine ersetzt und sämtliche Bäume abgeholzt werden. Primäres Ziel der Stadt ist es, ordentlich betonierte Autoparkplätze zu schaffen. Gegen die Versiegelung der Flächen und die Fällung der alten Bäume, die mit dem Bahnbau vor mehr als 100 Jahren gepflanzt wurden, setzen sich Anwohner zur Wehr. Da bereits Parkplätze in ausreichender Zahl vorhanden sind und die Zufahrt zum Bahnhof gewährleistet ist, sind die geplanten Maßnahmen nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv hinsichtlich Stadt-Finanzen, Umweltschutz und Denkmalschutz.
Am 06. Februar 2020 hatten im Auftrag der Stadt KW die Arbeiten zur Fällungen einer alten Laubbaum-Reihe begonnen, obwohl gültige Genehmigungen von Denkmalschutzbehörde und Eisenbahnbundesamt nicht vorlagen und auch ein unabhängiges Baumgutachten fehlte. In diesen und anderen Punkten hatte die Stadtverwaltung die Entscheidungsgremien der Stadt belogen. Ausserdem gab es Widersprüche von Bürgern, die von der Verwaltung nicht bearbeitet worden sind. Am 28.02.2020 sind nun alle Bäume gefällt worden. Man kann es getrost als Barbarei, ja als Verbrechen bezeichnen, wenn ohne Not kerngesunde große Laubbäume gefällt werden. Die schöne Baumreihe ist nun unwiederbringlich dahin, und der Charakter dieses Platzes zerstört - für Autostellplätze, die nicht benötigt werden! Warum? Cui bono?
Mitte Juni 2022 wurden die Arbeiten an der Strasse "Zum Bahnhof" und am Vorplatz nach acht Monaten Bauzeit weitgehend fertiggestellt. Ergebnis: Große Flächen sind mit viel Beton und Schotter versiegelt worden, Bäume und Sträucher gibt es nicht mehr, die grauen Flächen heizen sich nun extrem auf, Lärm und Luftverschmutzung nehmen zu. Auf den neuen Betonpisten erproben Autofahrer ihre Fahrkünste in maximalem Tempo. An der Zufahrtsstrasse "Zum Bahnhof" gibt es jetzt nur noch 5 Auto-Stellplätze, wo vorher 18 waren Deshalb parken die Patienten der nahegelegenen Arztpraxis ihre Fahrzeuge jetzt vor dem Bahnhof - mit entsprechender Lärm- und Abgasbelästigung. Der Vorplatz ist jedoch als bahngewidmetes Gelände den Mitarbeitern und Kunden der Bahn vorbehalten!
Übrigens hat die Stadt KW die Baumaßnahme trotz entsprechender Warnungen ohne Genehmigung und Beteiligung der Deutschen Bahn durchgeführt. So etwas nennt man wohl einen Schwarzbau. Wir schlagen daher den sofortigen Rückbau sämtlicher Beton- und Plastikteile sowie die Pflanzung von vielen Bäumen vor. Dafür gäbe es Mittel aus dem Bundesprogramm Anpassung der Städte an den Klimawandel. Das sind aber Gelder der Steuerzahler: Besser wäre es, wenn die Verantwortlichen aus Stadtverwaltung und Politik persönlich dafür aufkommen.
Ach, wie war es doch vordem mit den Bäumen hier so schön...
Berlin, den 12. März 2023
"Die Deutsche Bahn (DB) wird ab 2023 auf Glyphosat verzichten. Als Alternative gegen den Bewuchs im Gleis setzt die DB auf ein nachhaltiges Vegetationsmanagement, das ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen vorsieht. Dazu gehören unter anderem die digitale Vegetationskontrolle, der Einsatz mechanisch-manueller Verfahren sowie die Nutzung von Pelargonsäure. Die Zulassung für den Einsatz von Pelargonsäure erfolgte im Februar 2023 durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in enger Abstimmung mit dem federführenden Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Der Einsatz von Pelargonsäure ist noch vorbehaltlich der Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamts (EBA)."
Zernsdorf, den 30. Juni 2022
Die meisten Strecken in Brandenburg sind auch in diesem Jahr bereits mit Glyphosat-haltigen Herbiziden zur "Vegetationskontrolle" behandelt worden, die Strecke KW-Grunow bislang nicht. Leider weigerte sich die Deutsche Bahn mitzuteilen, wann der Spritzzug hier die Giftstoffe ausbringen wird. Am 30. Juni 2022 war es dann soweit: kurz vor 17:00 Uhr fuhr der Giftzug durch den Bahnhof Zernsdorf. Same procedure as every year! Alternativen zum Umweltgift Glyphosat nimmt die DB offensichtlich nicht zur Kenntnis.
Zernsdorf im Oktober 2021
Drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn haben am Bahnhof Zernsdorf die Vegetation per Freischneider entfernt. Wir bedanken uns dafür, daß zumindest im Bahnhofsbereich offenbar in diesem Jahr keine Herbizide eingesetzt wurden.
Zernsdorf, den 15. Juni 2021
Der Spezialzug von Bayer Cropscience zur Vernichtung von Bewuchs in den Gleisen fuhr wieder auf der Strecke von Königs Wusterhausen nach Frankfurt/Oder über Zernsdorf. Dabei wird hauptsächlich der chemische Wirkstoff Glyphosat von Bayer/Monsanto ausgebracht. In der EU hat das umweltschädigende Glyphosat weitere Zulassung bis Ende 2022 erhalten - zur Freude des Herstellers. Immerhin hat Bayer das Verfahren eines ungarischen Unternehmens kopiert, mit dem eine Bahnstrecke gescannt wird und nur da Gifte versprüht werden, wo tatsächlich Bewuchs entstanden ist. Dadurch wird die ausgebrachte Giftmenge reduziert. Dennoch: Die Deutsche Bahn, die sich gerne als die grüne Bahn sieht, setzt leider noch immer jährlich tonnenweise Glyphosat ein, obwohl es alternative Verfahren zur Vegetationskontrolle völlig ohne giftige Chemie gibt.
Zernsdorf im Juni 2019
Die Deutsche Bahn versprüht jährlich 60 bis 80 Tonnen Wirkstoffe von Herbiziden, um die Gleise unkrautfrei zu halten. Die Bahn ist damit der größte Anwender von Herbiziden in Deutschland, was massive Folgen für Insekten, benachbarte Gärten und das Grundwasser hat. Die ARD hat das Problem in einem Beitag für Report Mainz am 18. Juni 2019 thematisiert und dazu auch am Bahnhof Zernsdorf Dreharbeiten durchgeführt. Die Strecke KW-Frankfurt/Oder wurde Ende Juni 2019 mit einem Zug zur "Vegetationskontrolle" befahren.
In der Ausgabe Nummer 36 des "Spiegel" vom 31. August 2019 ist ein weiterer Bericht zum diesem Thema erschienen ("Die Mär von der grünen Bahn"). Am 11.11.2019 hat die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet.
Der VBB hat verlauten lassen, die Batteriezüge seien eine technische Neuerung und ein Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende. Aller-dings hatte schon 1907 die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung Akkumulatoren-Triebwagen der Bauart Wittfeld beschafft, die bis 1962 bei der Deutschen Bundesbahn im Dienst standen. Den Wittfeld-Speicherzügen folgten in den 1950er Jahren die Neubau-Akkuwagen ETA 150 und ETA 176 der DB. Die Anwendung der Speicherung elektrischer Energie in Batterien (eigentlich: Akkumulatoren) bei Eisenbahnzügen hat sich über 100 Jahre lang bewährt, ist also keineswegs neu. Übrigens wird Siemens auch Züge mit Wasserstoff-Antrieb anbieten, den Mireo Plus H. Diese wird die NEB für die Heidekrautbahn beschaffen.
Instandhaltungswagen 711 122 am 21.12.2022 in Zernsdorf
FLEX-Lok 363 124 ex DB V60 1124 am 27.09.2022 um 21:30 Uhr in Zernsdorf, Gleis 2.
Der fast 60-jährige Oldtimer hatte einen Kesselwagenzug nach Kablow gezogen
und fährt nun zurück nach KW.
30.06.2022: Die Stadler Eurodual 159 210 der BSAS aus Sachsen zieht einen
leeren Kesselwagenzug aus Kablow Richtung KW.
17. Mai 2021: Die Siemens Diesel-/Elektrolokomotive Vectron Dual Mode 248 004
auf Probefahrt - modernste Eisenbahntraktion am Bahnhof Zernsdorf.
04. Dezember 2020: Diesellok 232 182 der Leipziger Eisenbahn Gesellschaft im Bahnhof
Zernsdorf eine Pause, bevor sie einen Kesselwagen aus Grünau holte. Die Lok hat eine
markante Lackierung mit aufgemaltem Motor und Motordaten.
08. Oktober 2020: Lok 01 509 war für eine abendliche Stunde zu Gast in Zernsdorf
29. Januar 2019: Berlin-Warschau-Express der PKP gezogen von zwei DB 218 mit
PKP-Lok 370 010 am Zugschluß hielt auch in Zernsdorf. Das war allerdings nur
ein Betriebshalt für den umgeleiteten Fernzug.
Publikationen über den Bahnhof Zernsdorf, bitte anklicken:
https://www.punkt3.de/frische-luft-in-alten-gemaeuern/
Vor der Bundestagswahl 2021: Was bewegt Sie, Richard Vogel aus Zernsdorf? (maz-online.de)